Das hat weh getan! Wie du mit Streit- und Konfliktsituationen besser umgehen kannst!

Wir kennen das doch alle irgendwoher, man führt ein Gespräch, sei es mit dem Vorgesetzten, der Partnerin oder Freunden und man ist in einem Punkt unterschiedlicher Meinung, man kommt nicht auf einen Nenner, man hat etwas getan oder gesagt, dass die andere Person gekränkt oder verletzt hat. Oft fühlt man sich nicht verstanden, vielleicht auch manchmal nicht wahrgenommen. Das kann natürlich zu Konflikten führen.

Heute wollen wir euch ein paar einfache Interventionen mit auf den Weg geben die ihr einsetzen könnt, um euch in Konfliktsituationen sicherer zu fühlen und besser damit umgehen zu können.

Empathie für den anderen

Hier gilt es als erstes klar zwischen Sympathie und Empathie zu unterscheiden. Sympathie bedeutet mit dem Gegenüber Mitgefühl oder auch Mitleid zu haben. Unter Empathie hingegen versteht man die Fähigkeit andere Menschen zu verstehen. Zu verstehen in welcher Situation sich das Gegenüber befindet – aber wichtig – ohne zu bewerten, ob das jetzt gut oder schlecht ist. Sich auch die Frage zu stellen, was dem Gegenüber wichtig ist und was es braucht. Ganz nach dem Motto: „Walk a mile in my Flip-Flops.“

Auf gemeinsame Bedürfnisse hinweisen

Hierbei geht es darum dem Gegenüber aufzuzeigen, dass man ja eigentlich das Selbe möchte, sei es zum Beispiel ein gutes Verhältnis miteinander, ein gutes Arbeitsklima oder auch Ruhe und Entspannung. Man sollte versuchen der anderen Person aufzuzeigen, dass diese Bedürfnisse die man hat auch bei ihr vorliegen, somit schafft man, dass die andere Person einen zu verstehen beginnt.

Wahrnehmungen klären

Was ist eigentlich wirklich passiert? JedeR nimmt die Dinge anders wahr, somit reagiert auch jedeR anders. Am Anfang eines Konfliktes ist es wichtig sich selbst und dem Gegenüber die Frage zu stellen, was ist denn überhaupt vorgefallen, was sind die Punkte die dich stören, wie kam es überhaupt zu dem Streit. Aber Achtung! Bei der Wahrnehmung sollte es sich immer nur darum handeln, was passiert ist, nicht darüber gewertet werden.

Paraphrasieren – Wiederholen der Aussagen

Im Gespräch kann man dem Gegenüber ganz einfach das Gefühl geben, dass man zuhört und auch versteht. Der einfachste Weg dafür ist die Worte des Gegenübers zu verwenden, das Gesagte zu wiederholen: „Ok, du sagst also, dass …“ oder „Dir ist wichitg, dass …“.

Beziehungsbitten stellen

Wenn du wissen willst, wie es einer Person mit etwas geht ist der einfachste Weg danach zu fragen: „Wie geht es dir damit?“ „Ist das für dich in Ordnung?“ „Wie fühlst du dich dabei?“

Impulskontrolle

Wir kennen alle die Situation, wenn Mal etwas richtig weh getan hat. Ein Blick, eine Aussage, eine Tat von jemand anderem. Meistens fühlen wir uns in so einer Situation verloren, schmerzerfüllt. Hier kann es helfen im ersten Moment einfach zu schweigen, in sich zu gehen und auf die Suche nach den Gefühlen und Bedürfnissen in sich selbst zu gehen. Was ist gerade passiert? Warum hat mich das verletzt? Und erst dann zu Antworten.

Zur Seite treten

snail-918899Ganz oft haben Konflikte, die enstehen, gar nichts mit uns zu tun.
Deshalb ist es umso wichtiger ganz klar und offen zu hinterfragen, was gerade passiert ist, um was es geht und wie die Wahrnehmung der anderen ist. Wenn man dann bemerkt, dass es nicht um einen selbst geht sollte man versuchen die Anschuldigungen nicht persönlich zu nehmen – jedeR hat Mal einen schlechten Tag, oder?

Rollenwechsel

Ein sehr hilfreiches Werkzeug ist einen Rollenwechsel zu erzeugen. Hierbei versetzt man die andere Person in die eigene Lage. Eine einfach Frage genügt: „Stell dir Mal vor dir würde das/ähnliches passieren, wie würde es dir dabei gehen/was würdest du tun?“ Somit ist das Gegenüber gezwungen, über die Sache nachzudenken und vielleicht bekommst du auch noch einen hilfreichen Tipp oder Hinweis, wie du dich das nächste Mal „besser“ verhalten kannst.

Gewaltfrei unterbrechen

Manchmal in einem Streit, aber auch Gespräch gelangt man an einen Punkt, wo es nicht mehr weiter geht. Anstatt sich hier in Diskussionen fest zu fahren, macht es dann Sinn das Gespräch zu unterbrechen und zu einem späteren Moment weiterzuführen. Das kann man auch auf eine nicht aggressive Art und Weise machen, indem man dem Gegenüber klar zu verstehen gibt, dass eine Unterbrechung notwendig ist. „Ich merke, dass meine Aufmerksamkeit abnimmt und ich würde gerne mit dir weiter diskutieren, allerdings brauche ich eine kurze Pause, ist es für dich in Ordnung, wenn wir uns in einer halben Stunde wieder zusammensetzen, dann habe ich genügend Zeit meine Gedanken zu ordnen.“

Auf die Leiter steigen

mehr-zeit-drausenManches Mal hilft auch ein Perspektivenwechsel ganz gut. Kennt ihr das, wenn ihr manchmal neben euch steht und euch selbst zuseht. Genau darum geht es! Sich im Konfliktgespräch neben sich zu stellen und auf eine imaginäre Leiter hochzuklettern. Wenn du dann dort oben stehst und auf dich und dein Gegenüber hinunter siehst, erkennst du ganz schnell, um was es geht, ob es sich überhaupt um deinen Konflikt handelt, vielleicht auch, dass du überreagiert hast. Dadurch kannst du auf dein Gegenüber ganz anders eingehen.

Selbstklärung

Zum Schluss noch ein ganz wesentlicher Punkt: die Frage, was mich selbst in den Konflikt hineinzieht. Sich selbst darüber im Klaren zu sein, warum man Teil dieses Konfliktes ist, kann einem die Augen öffnen, um einen leichteren Weg hinaus zu finden.

Natürlich bin ich mir darüber im Klaren, dass diese Interventionen kein Allheilmittel sind, jedoch können sie euch in schwierigen Situationen mit anderen Menschen unterstützen, um mit Konflikten leichter umzugehen.

Viel Spaß beim Umsetzen und Üben,

euer Peter

 

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